Kurort Oberwiesenthal. Die Kirche bestimmt heute weithin sichtbar das Stadtbild des Ortes. Sie wurde 1863-1866 im neugotischen Stil von Architekt Wendler, Zschopau, erbaut. Vorher befand sie sich etwas unterhalb einer alten Kirche von 1665/1669, die beim großen Stadtbrand am 05. August 1862 ein Opfer der Flammen wurde. Nur die beiden Kronleuchter konnten geborgen werden, so dass sie heute, im Inneren der Kirche aufgehängt, an die alte Kirche erinnern. Noch früher gab es ein Gotteshaus an gleicher Stelle, was genau der Flurgrenze zwischen Oberwiesenthal und Unterwiesenthal entsprach. Es diente beiden Orten (wie auch das von 1669) und musste wegen Baufälligkeit und zu geringer Größe nach knapp 100 Jahren (erbaut Ende 16. Jh.) der neueren Kirche weichen. Sie löste eine Kapelle aus 'Wiesenthal' (heute Unterwiesenthal, Nähe Bahnübergang) ab. Wenn wir die heutige Kirche betreten, finden wir rechter Hand die 'Oberwiesenthaler Weihnachtskrippe' aus dem Jahre 1896 von Christian Karl Friedrich Hertelt (1837-1921), einem Oberwiesenthaler Maler und Schnitzer. Sie kann heute noch im Originalzustand von Dezember bis Februar besichtigt werden. Die großen bunten Bleiglasfenster an den Längsseiten des Kirchenschiffes stellen Szenen aus der Bibel und der Kirchengeschichte dar. Sie wurden in den Jahren 1899/1900 nach Vorlagen von Prof. Winterstein (Leipzig) in der dortigen Kunstwerkstatt angefertigt und hier eingebaut. Vorn in der Mitte befindet sich der Altar aus Zöblitzer Serpentin mit dem Altargemälde (Maria von Magdala begegnet dem Auferstandenen), vom Historienmaler Andrä (Dresden), das 1867 enthüllt wurde. Die Kirche selbst wurde am 14. August 1927 nach der damaligen Renovierung und dem Umbau durch Architekt W. Kandler (Dresden) durch den Landesbischof, D. Ihmels (Dresden) auf den Namen Martin-Luther-Kirche neugeweiht. Dies alles geschah aus Anlass der 400-Jahrfeier des Ortes. Auch zur 450-Jahrfeier (1977) wurde die Kirche innen renoviert und umgestaltet. Sie erhielt das Bild, unter dem wir sie heute vorfinden. Auch heute noch finden jeden Sonntag um 10:00 Uhr Gottesdienste statt. Informationen zu den Gottesdiensten finden Sie im Verabstaltungskalender. Die Orgel, die hier 1866 von Gotthilf Bärmig, Werdau, aufgestellt wurde, besitzt 26 Register auf 2 Manualen und Pedal sowie 1551 Pfeifen. Im Jahr 2013 wurde der Kirchturm saniert.
Kurort Oberwiesenthal. Die an der Steingasse gelegene Römisch-Katholische Filialkirche 'Christkönig' wurde im Jahre 2001 nach einem Entwurf des Architekturbüros Lorenz + Roscher aus Annaberg-Buchholz und Aue errichtet. Im gleichen Jahr fand ein weiteres Kunstwerk seinen Platz im neu errichteten Gotteshaus. Eine handgeschnitzte erzgebirgische Weihnachtskrippe vom Ende des 19. Jahrhunderts mit insgesamt 111 Figuren des Schnitzers Herrn Beyer, bekannt als 'Hergerschneider' aus Loučná pod Klínovcem, Ortsteil Elend im wenige Kilometer entfernten Böhmen, wurde der katholischen Ortsgemeinde übergeben. Der damals 12-jährige Erich Roller bewahrte im Jahre 1946 die Krippe in den Wirren der Vertreibung der Deutschen aus Böhmen vor dem Untergang. Er führte sie 2001 zurück ins Erzgebirge und sie konnte erstmals nach dem 2. Weltkrieg in der Christkönigskirche zu Oberwiesenthal wieder aufgestellt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Herr Rudolf Hieke und Herr Paul Günther fertigten den Stall und alle weiteren Gebäude wie auch das Landschaftsbild in ihrer Freizeit neu an, um dem Ensemble den traditionellen Rahmen wiederzugeben. In der Advents- und Weihnachtszeit kann diese Krippe in der Kirche besichtigt werden. Die sakrale und künstlerische Ausgestaltung entwarfen und fertigten die Bildhauer Michael und Christoph Winkelmann aus Soest. Bei den Bronzearbeiten wurden einige vorhandene Gegenstände wie der Ambo und der Osterkerzenständer verwendet und in die Gesamtgestaltung neu eingefügt. Im neuen Altar, Tabernakel und Ambo spielt besonders das Thema Bergkristalle eine tragende Rolle. Der Korpus des Altarkreuzes stammt von einem älteren Kreuz mit einer sehr bewegten Geschichte. Dieser Korpus wurde durch die Künstler aufgearbeitet und mit einem neuen Kreuz versehen, zusammen mit der Bronzekrone wurde so ein neues Kunstwerk geschaffen. Zum Allerheiligenfest im Jahre 2003 konnten dank vieler großherziger Spender durch den Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Herrn Joachim Reinelt, 2 Glocken für den bis dahin leergebliebenen Glockenturm der Kirche geweiht werden. Die größere der beiden Glocken mit 280 kg wurde dem heiligen Bonifatius, dem Apostel der Deutschen, geweiht. Sie trägt das Bibelwort aus Mt 28,19 'Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern'. Die kleine Glocke mit 140 kg trägt den Namen des heiligen Martin mit dem Bibelwort aus Mt 25,40 'Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.'
Hammerunterwiesenthal. Kirchlich bildete der Ort eine Filiale zu Wiesenthal, erst 1743 vollzog man die Weihe der eigenen Filialkirche. Gleichzeitig erhielten die Hammerer mit ihrer Kirche einen eigenen Friedhof. Nach 150 Jahren wurde die baufällig gewordene Kirche abgerissen und durch den Neubau einer 2. Kirche ersetzt, welche im Oktober 1899 feierlich geweiht wurde. 1989 erfolgte der Neubau der Orgel unter Beibehaltung des alten Gehäuses, das Innere der Kirche wurde renoviert und die schöne Bemalung der Altarkuppel restauriert. Im Mai 1989 erklang die neue Jehmlich- Orgel mit 90 Pfeifen und 13 Registern. Zur 100- jährigen Kirchweih erhielt sie den Namen 'Philipp- Melanchthon- Kirche'.